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Gütesiegel „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ – Region Weserbergland

 
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Hauptschule leidet „quantitativ und qualitativ"

Berufsorientierende Angebote sind der neuen Stundentafel zum Opfer gefallen

Schulleitung und Kollegiumsver-
treter des Schulzentrums Helpsen haben gestern beim CDU-Land-
agsabgeordneten Friedel Pörtner Alarm geschlagen: Sie sehen die Hauptschule „qualitativ und quantitativ", so Schulleiter Peter Bekricht, in akuter Gefahr. So ist in Helpsen ein jahrelanges Markenzeichen, die Berufsorientierung, dem verordneten Stundenplan zum Opfer gefallen.

HELPSEN. Pörtner war nicht alleine in die Schule gekommen, die er nach seinen Worten bislang aus eigener Anschauung nicht kannte. Bei dem Gespräch mit Schulleitung, Personalrat und Schulel­ternrat waren Kreisschuldezernentin Eva Burdorf, Schulamtsleiter Friedrich-Wil­helm Dehne und Regierungsschuldirektor Jürgen Landfester dabei.

Thema Nummer eins von der Gewich­tung und der Reihenfolge hieß „Zukunft der Hauptschule". Um diese sieht es nach Bekrichts Angaben in Helpsen nicht gut aus. „Wir sind die erste Hauptschule im Landkreis mit einem einzügigen fünften Jahrgang", umriss er das qualitative Pro­blem. 

Pörtner war in dem rund einstündi­gen Gespräch mit der Forderung konfron­tiert worden, „die Akzeptanz des Eltern­willens zumindest einzuschränken", wie es der Schulleiter formulierte. Das sollte nach den Worten von Bekrichts Stellver­treter Jürgen Blaume allerdings mit Hilfe­stellungen für die Eltern einhergehen. „Das wird keine Regierung tun", merkte Pörtner dazu an.


Qualitativ kann die Hauptschule seit dem neuen Schuljahr den Anspruch nicht mehr erfüllen, der Jahre lang ihr Marken­zeichen war: „berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule". Das Netz von Angeboten in diese Richtung, das die Schule über Jahre zusammen mit heimi­schen Betrieben und Wirtschaftsverbän­den aufgebaut hatte, ist nach den Schilde­rungen von Personalrat Hans-Werner Stuck durch den jüngsten Stundenplan­Erlass „mit einem Wisch" in sich zusam­men gebrochen. Für den Praxis-Unter­richt hatten die Pädagogen vor allem so genannte Anrechnungsstunden sowie För­derstunden genutzt, und diese sind laut Stuck in der neuen Stundentafel gestri­chen.

Die Schule hofft aber, mehr Spielraum für die Berufsvorbereitung zu bekommen,

wenn sie „eigenverantwortlich" wird. An der Ausschreibung für den Probelauf des Modells „Eigenverantwortliche Schule" möchte sich Schaumburg nach den Wor­ten Eva Burdorfs im Verbund mit den Kreisen Hameln-Pyrmont und Holzmin­den beteiligen.

Auch das Thema Ganztagsangebot kam noch einmal auf den Tisch. Wie berichtet, war das Angebot eines teilweise gebunde­nen Ganztagsangebots in der Gesamtkon­ferenz gescheitert. Jürgen Blaume wun­derte sich, dass für diese Form eine Drei­viertel-Mehrheit, für ein offenes Ganz­tagsangebot hingegen nur eine einfache Mehrheit nötig sei. „Das liegt nicht in der Hand der Politik, das hat die Kultusbüro­kratie entschieden", sagte Pörtner.                        jl

 

Schaumburger Nachrichten  18.12.2004