20
Achtklässler aus den Hauptschulen Bückeburg, Obernkirchen,
Lindhorst und Helpsen bekommen eine große Doppelchance. Vom
1. Februar an werden sie eine besondere Klasse im Schulzentrum
Helpsen bilden und von einem speziellen Team dabei unterstützt,
in eineinhalb Jahren ihren Abschluss und den Absprung ins
Berufsleben zu schaffen. Die neue Klasse in Helpsen ist
Bestandteil des Gemeinschaftsprojektes „Abschlussquote erhöhen,
Berufsfähigkeit steigern“, hinter dem das Kultusministerium
sowie die Agentur für Arbeit stehen.
Helpsen. Das Modellprojekt, das am 1. Februar an 24
Standorten in Niedersachsen startet, zielt auf Hauptschüler
des achten Jahrgangs ab, deren Abschlüsse gefährdet sind. Für
diese ist im Fall des Schaumburger Modellstandortes Helpsen in
den vergangenen Monaten bereits eine ganze Menge auf die Beine
gestellt worden und wird nach den Angaben des Schulleiters Jürgen
Eggers von der kommenden Woche an noch mehr getan werden.
Der Startschuss der Landesschulbehörde ist kurz vor den
Herbstferien 2006 gefallen. Innerhalb kurzer Zeit mussten sich
die Hauptschulen entscheiden, ob sie mitmachen wollten,
mussten Schüler und Eltern für den Modellunterricht gewonnen
werden. In Helpsen hatte es laut Eggers zunächst im Kollegium
Bedenken gegen den Standort Schulzentrum gegeben, die aber
ausgeräumt worden seien.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Wichtigster Schachzug war
die Schaffung einer zusätzlichen Lehrerstelle,
die Eggers nach seinen Worten mit dem Wunschkandidaten der
Schule besetzen konnte. Dies ist der Pädagoge |
Das Team bei einer der letzten
Besprechungen vor dem Start: Schulleiter Jürgen Eggers
(von links), Berufsberaterin Bettina Gudd, Sozialpädagoge
Heiko Opitz, Berufsberater Thorsten Tünnermann,
Bildungsbegleiterin Kerstin Neumann und Lehrer Burghard
Schauties.
|
Burghard
Schauties, der das Hauptfach Wirtschaft sowie
Ausbildungen als Sozialtherapeut und als
Sozialwirt habe, „also mit Leuten mit Problemen
umgehen kann“.
Schauties gehört zu einem Team, das sich bis zum
31. Juli 2008 um die 20 Schüler kümmern wird. Kümmern
heißt beim Projekt nicht Unterricht im herkömmlichen
Sinn, sondern mehr als Unterricht. Zum Modell gehören
in individueller Lernstoff und ein hoher
Praxisanteil. Die Schüler werden ein bis zwei
Tage in der Woche Praktika in Betrieben
absolvieren. Darum kümmert sich im Helpser Team
Kerstin Neumann vom Bildungswerk der Niedersächsischen
Wirtschaft als Begleiterin.Weiter zum Team gehören
die Berufsberaterin Bettina Gudd und ein Sozialpädagoge,
der eigens für das Projekt eingestellt wurde. Ergänzt
wird die
|
Mannschaft von zwei erfahrenen Pädagogen aus dem
Helpser Kollegium.„An dieses Projekt werden von
derPolitik und Arbeitsagentur hohe Erwartungen
geknüpft. Wir werden in Helpsen unser Bestes tun,
um die hoch gesteckten Ziele zu erreichen.
Gleichwohl muss auch allen Schülern, die am
Modellprojekt teilnehmen dürfen, bewusst sein,
dass ohne ihr eigenes Zutun, ohne ihren Willen,
diese einmalige Chance nutzen zu wollen, der
Erfolg ausbleibt“, unterstrich Eggers in einem
Pressegespräch.
Los geht es eigentlich bereits in der kommenden
Woche. Dann steht ein viertägige
Kompetenzfeststellungsverfahren an. Dabei werden
die Stärken, die Schwächen und die Motivation
jedes Teilnehmers ausgelotet, um dann individuelle
Lehrpläne zu erstellen. jl |
|
|