Schulzentrum Helpsen
Haupt- und Realschule

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Gütesiegel „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ – Region Weserbergland

 

Pressemitteilungen

Schaumburger Nachrichten 09.11.2006

 

 

 

 

 

 

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„... dass es nicht noch mal passiert“

Projekttage im Schulzentrum Helpsen sollen Demokratieverständnis und Zivilcourage fördern

Die Geschichte des jüdischen Jungen Friedrich hat bei den Sechstklässlern im Schulzentrum nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Das dürfte auch für die Ausführungen des Diplom-Soziologen Cornelius Peltz über rechtsradikale Musik und anderer Referenten gelten, die diese Woche zu Gast sind. Im Schulzentrum wird eine Woche lang besonders intensiv an der Ausformung von selbstbewussten jungen Demokraten gefeilt.

Helpsen.
Die jetzige Projektwoche hat nach Angaben von Schulleiter Jürgen Eggers mehrere Väter. So sei vor Wochen in einer Runde mit Vertretern der Samtgemeinde Nienstädt und Vertretern anderer Institution die Idee entstanden, eine größere Aktion zur Gewalt- und Suchtprävention sowie zum Phänomen Rechtsradikalismus zu machen. Daraus ist später im Kollegium der Haupt- und Realschule das Gerüst für die jetzige Projektwoche entstanden. Ihr Leitmotiv: „Die Verantwortung des Einzelnen für sich und die Gesellschaft.“ Dahinter steht der pädagogische Ansatz, dass eben nur gut informierte Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein auch gute Demokraten sein können. 

Der sechste Jahrgang hat mit seiner Projektarbeit schon in der vorigen Woche begonnen. Im Mittelpunkt steht die Lektüre des Jugendbuches „Damals war es Friedrich“. Die Schüler haben das Schicksal eines jüdischen Jungen in der Nazi-Diktatur kennen gelernt, dazu zwei aktuelle Fernsehproduktionen gesehen und können jetzt ihre eigenen Schlüsse
für ihre Gegenwart ziehen: „Wir müssen selbst aufpassen, dass es nicht noch mal passiert wie früher“, brachte es einer der Sechstklässler beim Besuch der SN auf den Punkt und ergänzte seine entscheidende Erkenntnis: „Alle Menschen sind gleich.“

 


Im „Schönheitssalon“: Lehrerin Sandra Steinleger (links) 
gibt Tipps für ein gutes Aussehen.
jl


Referent Peltz lieferte den Schülern des neunten und zehnten Jahrgangs, aber auch den Lehrern, wie eine Pädagogin einräumte, eine Menge „Hintergrundwissen“, so mehrere Schüler, über rechtsradikale Symbolik, Jugendkultur und Musik. Beleuchtet wurde unter anderem das Beispiel der Wandlung der Band „Böhse Onkelz“ von einer rechtsradikalen zu einer Demokratie bejahenden Gruppe. Peltz ließ die Schüler in Rollenspielen erfahren, was es bedeutet, ausgegrenzt zu sein, sich als Täter und als Opfer zu fühlen. Die Honorare für Peltz und weitere Referenten bezahlt übrigens die Samtgemeinde.

Jessika Kwast und ihre Mitschülerinnen aus dem siebten und achten Jahrgang üben diese Woche Durchsetzungsvermögen. 
  Dazu müssten Mädchen in bestimmten Situationen schon mal

schreien, berichtete sie. Lehrerin Sandra Steinleger gibt ihren Schützlingen aber auch Tipps, wie sich die selbstbewusste Frau gut in Szene setzen kann. Deshalb mutet dieser Projektraum auch wie ein Schönheitssalon an. Zu selbstbewusst gehört auch, sich körperlich wehren zu können. Dass so etwas auch ohne rohe Gewalt und Verletzungen gehen kann, lernen Schüler des siebten und achten Jahrgangs in einem Kurs in der Turnhalle, der das Motto „Respekt“ hat.

24 Projekte hat die Woche – und alle hat das große Dokumentationsteam in Interviews und Bildern festgehalten. Zu sehen ist das Ergebnis ab heute Abend auf der Internetseite 
www.hrs-helpsen.de

Jürgen Lentz


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