HELPSEN.
Den
guten Noten für die Helpser Haupt- und Realschüler des diesjährigen
Abschlussjahrgangs (wir berichteten) folgten mindestens ebenso gute
Zensuren für die Lehrer. Schülersprecher Michael Cholewa drehte den
Spieß kurzerhand um und verteilte Zeugnisse an die „Pauker“.
Als Cholewa sein Vorhaben
ankündigte, hielten viele Besucher der Entlassfeier den Atem an –
aber nur für kurze Zeit. Dann räumte der Schülersprecher mögliche
Bedenken aus. Durch die Bank gute Noten gebe es für das
Lehrpersonal. Und tatsächlich: Es waren sogar einige „Einser“ dabei
und keine schlechtere Zensur als eine „Drei plus“. Bewertet wurden
„fachliche Kompetenz“, „faire Noten“, „guter Unterricht“ und ein
Fach Namens „cool und witzig“ sowie „korrektes Auftreten“.
Kein Wunder, dass Cholewas
Kollegin in der Schülervertretung, Lea Insinger, Schulleiter Jürgen
Eggers ein Lob dafür aussprach, es mit den Schülern dieses Jahrgangs
ausgehalten zu haben, ohne dauerhaften Schaden davon getragen zu
haben. Dabei bewertete Eggers den Jahrgang sogar äußerst positiv. Die
Abschlussprüfungen seien mit hervorragenden Ergebnissen beendet
worden. Die mündlichen Prüfungen in Jahrgang 10 wurden demnach
27-mal mit Eins benotet. Eggers: „Das habt Ihr großartig gemacht.“
Die guten schulischen
Leistungen sind dem Worten des Schulleiters zufolge kein Ruhekissen.
Beruflicher Erfolg hänge
|
von nun an davon ab, wie hoch die Bereitschaft
der Absolventen ist, sich für ihre Lebensziele einzusetzen.
Allerdings haben die jungen Männer und Frauen nicht gänzlich allein
in der Hand, was aus ihnen wird, räumte der Schulleiter ein. Es
komme auch darauf an, welche Chancen ihnen gegeben werden – ein
Schulterblick auf den Arbeitsmarkt, auf dem es speziell
Hauptschulabgänger laut Eggers schwer haben.
Auch
Elternvertreterin Monika Schneider schärfte den Absolventen ein,
weiterhin geduldig und fleißig zu sein. Mit Geduld und Fleiß, das
habe einst Schriftsteller Leo Tolstoj gesagt, lasse sich alles |
erreichen,
was man wolle. In den Pausen ließ Sängerin Marcella Klaas ihr
enormes Talent aufblitzen. Außerdem trat die 5e mit ihrem
Mutmachersong auf.
Zum
Abschluss des Abschlusses verabschiedeten sich die Klassen einzeln
von ihrer Schule. Unter anderem mit einem Gedicht: „Ein Ort an dem
man niemals lacht/an dem man aus Menschen Idioten macht/wo man ihnen
nimmt die Tugend/Schule – Grab der Jugend.“ Vollkommen war die
Jugend aber doch nicht zu Grabe getragen worden. Zum Zeichen dafür
kündigte die 10g „Party die ganze Nacht“ an. Gefeiert wurde in Bad
Hiddenserborn. gus
|