Der Schriftsteller Franjo Terhart hat Schülern des
Schulzentrums Helpsen aus seinem Bestseller „Ich, Grace O’Malley“
vorgelesen. Er handelt von der wohl ersten Piratin Europas, der
Irin Grace O’Malley. Helpsen. Eigentlich war Grace‘ erster
Kontakt mit dem Meer nicht gerade erfolgversprechend. Zwei Jungen
hätten sie im Alter von sieben Jahren beinahe ertränkt. Dennoch
lernte die Irin schwimmen, was im 16. Jahrhundert, als Grace
lebte, eine Seltenheit war – umso mehr für Frauen. Klug und kühn
war sie und wollte Seefahrer werden. Dummerweise waren Frauen auf
Schiffen zu der Zeit verboten. Schlich sich ein „Weib“ an Bord und
wurde dort ertappt, ging sie über Bord – dieses Schicksal erfuhren
laut Terhart damals Tausende Frauen. Trotzdem wagte sich die junge
Grace an Bord des Schiffes ihres Vaters, der sie aber selbstredend
nicht ins Meer schmiss.
Stattdessen probierte der Vater, Grace das Seefahrerleben
auszutreiben, indem er sie das Deck schrubben und die höchsten
Masten erklimmen ließ – egal, wie hoch die Wellen schlugen. Mit
dieser Strategie schwor der Vater seine
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Aufmerksam verfolgen die Siebtklässler die dritte Lesung Franjo
Terharts am gestrigen Tag. gus
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Oberhaupt aufstieg. Ihre Vision war es, eine Streitkraft mit 20
000 Mann zu bilden und auf See gegen die Engländer zu kämpfen. Mit
Erfolg – Zeit ihres Lebens blieb Grace ungeschlagen. Taktisches
Geschick, Geistesgegenwart und Cleverness zeichneten sie aus. So
ließ sie schlankere Schiffe mit mehr Kanonen bauen, die die
Engländer später übernahmen.
Grace O’Malley gab es wirklich. Sie soll sogar William Shakespeare
kennengelernt haben und bot Dokumenten zufolge Königin Elisabeth
I. die Stirn. So lange Grace die See unsicher machte, blieb es den
Engländern versagt, ganz Irland zu erobern, denn die Westküste war
fest in der Hand der irischen Piratin.
Das Buch „Ich, Grace O’Malley“ war Terharts Durchbruch, und er
hatte auch viel Recherche-Arbeit hineingesteckt, denn der Autor
aus der Nähe von Düsseldorf war der Erste, der ein Buch über Grace
O’Malley schrieb. Mittlerweile gibt es sogar ein Musical über die
Piratin und, so Terhart, möglicherweise wird „Ich, Grace O’Malley“
bald verfilmt. Finanziert wurde die Lesung mit einem Zuschuss der
Hofkunst Meinefeld, die das Geld von der Sparkassen-Stiftung hat,
von der Samtgemeinde und von e.on.
gus |
Tochter nur mehr auf die
Seefahrt ein. Nachdem sie Jahre später das Schiff des Vaters bei
einem Brand gerettet hatte, übernahm sie erstmals das Kommando.
Doch der Vater bleib dabei, dass seine Tochter nicht zur See
fahren soll und verheiratete sie. Zum „Glück“ starb ihr Ehemann,
sodass Grace zum Klan- |