Die Auszubildenden Larissa Bohne und Sabrina Gorges haben den
Teilnehmern an der Mädchen-AG des Schulzentrums Helpsen von
ihrem Leben im „Männerberuf“ erzählt. Beide absolvieren derzeit
eine Lehre zum Werkzeugmechaniker beim Helpser Fensterbeschläge-
Hersteller Hautau.
HELPSEN. Als allererstes
wollten die Sechstklässlerinnen von den jungen Frauen wissen, ob
ihnen die Arbeit Spaß macht und ob die Kollegen nett sind. „Es
macht auf jeden Fall sehr viel Spaß“, betonte Gorges. „Mit den
Kollegen kommt man super aus“, fügte Bohne hinzu. Zwischendurch
„quatsche“ man am Arbeitsplatz auch mal über Privates. Als
Frauen im Männerberuf fühlen sich Bohne und Gorges voll
akzeptiert. Zwar sind sie die einzigen weiblichen Arbeiter in
ihrer Abteilung, doch „komische Bemerkungen“ hören sie deshalb
nie. Im Ablauf der Ausbildung macht es keinen Unterschied, ob
der Azubi männlich oder weiblich ist. In Sicherheitsschuhe und
Arbeitshose sowie ab und zu mit Schutzbrille müssen die
|
Larissa Bohne
(Vierte von links) und Sabrina Gorges
(rechts daneben) erzählen der Mädchen-AG
aus ihrem Männer-Berufsalltag.
|
Wahlpflichtkurse
belegt. „Ich bin kein Büromensch“, sagt die 19-Jährige. Die
Arbeit bei Hautau ist laut Bohne ab und zu etwas stressig,
speziell jetzt, kurz vor den Zwischenprüfungen der Azubis. Doch
es gebe auch immer wieder ruhigere Phasen. Ihre Zwischenprüfung
will sie in zwei Wochen mit einer möglichst guten Note ablegen,
dann ihre Ausbildung beenden. Anschließend wünscht sie sich, bei
Hautau als Geselle übernommen zu werden – so skizzierte Bohne
ihre nächsten Ziele, Gorges stimmt zu. Der Verdienst sei mit 650
Euro netto vergleichsweise gut. Nach der Ausbildung würden die
Frauen etwa 1600 Euro netto pro Monat verdienen. „Das ist
wirklich gut“, so Gorges. Ausgenutzt fühlen sich die jungen
Frauen von ihren männlichen Kollegen nicht – auch würden sie
nicht häufiger zum Putzen eingesetzt als andere Arbeiter. „Aber
wir geben den Jungs gern ‘mal Tipps“, fügt Gorges schmunzelnd
hinzu.
gus |