Stadthagen.
Jedes Kind ist anders – auch sein individueller Lernbedarf. Dese
Tatsache stand im Vordergrund der Informationsveranstaltung
„Bildungsoffensive Schaumburg“ im Kreishaus.
Zu der
Veranstaltung mit dem Titel „Modelle und Wege zur individuellen
Förderung in integrativen Bildungseinrichtungen“ hatten der
Kreisverband Schaumburg der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW) in Kooperation mit dem SPD-Unterbezirk
Schaumburg eingeladen. Zusätzlich zu einem einleitenden Referat
des Hochschulprofessors Manfred Bösch informierten Vertreter von
Schaumburger Bildungs- und Betreuungseinrichtungen über ihre
integrativen Maßnahmen.
„Wir betrachten es als eine pädagogische
Informationsveranstaltung, zu der wir auch Kommunalpolitiker
eingeladen haben, die sich hier darüber informieren können, was
vielleicht bei den Nachbarn schon alles möglich ist und auch für
sie etwas sein könnte“, erklärte der SPD-Schulexperte Udo
Husmann. Im Mittelpunkt von Bönschs Vortrag stand entsprechend
die Heterogenität von Schulklassen, in der es die Aufgabe der
Lehrer sei, auf unterschiedliche Lerntypen einzugehen
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Die Lehrerinnen Sabine
Pantke (rechts) und Melanie Bigge machen sich ein Bild von
aktuellen Kinderbüchern für das Vorschulalter. |
Programm
entwickelt, in dem Schüler lernen sollen, ihre Lerngeschwindigkeit
und auch ihre Schwächen selbst einzuschätzen. „Das Projekt besteht
aus unterschiedlichen Lernstationen“, gab Molthahn zu verstehen.
„Wer Schwierigkeiten hat, aus einer Zeitschrift drei Wortarten
herauszufinden, erfährt zum Beispiel, dass er nicht recht
verstanden hat, was ein Adjektiv ist.“ Das Projekt ist darauf
ausgerichtet, dass die stärkeren Schüler der jeweiligen Lerngruppe
die schwächeren unterstützen – wer also die Adjektive bereits alle
gefunden hat, hilft seinen Mitschülern bei der Suche.
In drei Foren gaben die Vertreter von Kindergärten, Grund- und
weiterführenden Schulen einen umfassenden Einblick über ihre
integrative Arbeit. Auch der Kinderschutzbund war im Kreishaus
vertreten. „Wir unterhalten derzeit ein Programm mit dem Namen
‚Schritt für Schritt’, das Kinder unter anderem bereits vor dem
Kindergarten an das erste Buch heranführen soll“, erzählte
Christel Varelmann.
Die ausgebildete Erzieherin und stellvertretende Landrätin Helma
Hartmann-Grolm kommentierte die Anwesenheit der vorschulischen
Institutionen bei der Veranstaltung: „So früh wie möglich mit dem
integrativen Lernen zu beginnen ist sicher der richtige Weg für
eine gesunde gesellschaftliche Entwicklung.“
jcp |